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Direttissima sprechen

Augenpartie

Wie Sie in 10 Schritten lernen direkt und mit Respekt zu kommunizieren.

Schritt 1= Kommunizieren Sie mit Bedeutung

In der Kommunikation geht es nicht ums „Reden“, sondern um die Verständigung zweier Individuen. Sinnlose Inhalte in sämtlichen Details auszuführen, beweist kein Kommunikations-Talent. Es geht darum, mit Bedeutung zu kommunizieren.

Beispiel: Jedes Handeln ist von dem Vorhaben getrieben, einen Gewinn zu erschaffen. Insbesondere in der Geschäftswelt erfüllt letztlich alles seinen Zweck um des Profites Willen. In der Kommunikation verhält es sich ähnlich: Warum sollten Sie jemandem zuhören, dessen Absichten für Sie überhaupt nicht wichtig sind?

Fazit: Erschaffen Sie bei Ihrem Gegenüber Bedarf. Wenn Sie es schaffen, in ihm das Gefühl der Notwendigkeit des Zuhörens zu erzeugen, dann wird er es auch tun. Hat Ihr Anliegen für ihn jedoch keine Bedeutung, wird Ihre Rede vermutlich nicht erhört werden.


Schritt 2= Denken Sie erst nach, bevor Sie sprechen

Ein Gespräch läuft aus dem Ruder, ein Konflikt entsteht. Der Grund hierfür sind häufig unbedachte Worte, die schnell ausgesprochen, aber ungründlich durchdacht sind. Missverständnisse entstehen mit einem Fingerschnips – oder in diesem Fall durch ein falsches Wort. Die Devise lautet: Vorbereitung ist bereits die halbe Kommunikation. Diese Vorbereitung benötigen Sie aus zweierlei Gründen: Zum einen können Sie nur so unnötige Missverständnisse und Kontroversen vermeiden, zum anderen können Sie nur so Ihr Publikum sicher überzeugen.

Beispiel: Im Verkauf versuchen Sie einem wichtigen Zielkunden Ihr Angebot zu präsentieren. Durch eine detaillierte Planung im Vorfeld der Kundenansprache können Sie selbstsicher auf die Bedürfnisse Ihres potentiellen Käufers eingehen. Sie wissen um seine Anliegen und Forderungen. Vor möglichen Fragen fürchten Sie sich nicht, denn Sie haben bereits eine zielführende Antwort parat.

Fazit: Die gründliche Vorbereitung ist ein Zeitaufwand, der sich lohnt.


Schritt 3= Gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein

Jede Kommunikation besteht aus mindestens zwei Gesprächspartnern. Wenn Sie also kommunizieren, tun Sie das nicht zu sich selbst, sondern zu Ihrem Gegenüber. Eine wirksame Kommunikation setzt voraus, dass Sie sich dessen bewusst sind und die Art Ihrer Kommunikation entsprechend adaptieren. Hier müssen Sie Empathie und Anpassungsfähigkeit beweisen. Im Idealfall haben Sie die Möglichkeit sich vor einer Unterhaltung auf Ihren Gesprächspartner einzustellen. Das heißt, Sie bereiten sich vor und ziehen Schlüsse über seine Denk- und Verhaltensweisen. Mit diesen Informationen gelingt es Ihnen nun deutlich einfacher, die Richtung der Kommunikation zu lenken.

Beispiel: Einem Kleinkind müssen Sie einen Sachverhalt mit einfachen Worten erklären. Ein Teenager wiederum wünscht sich häufig keine kindlichen Ansprachen mehr. Sensiblen Menschen werden allein harte Fakten in der Diskussion nicht ausreichen. Menschen, die viel Wert auf Rationalität und Logik legen, verabscheuen emotionale Gespräche.

Fazit: Je weniger Sie sich in der Kommunikation also von Ihrer eigenen Persönlichkeit lenken lassen und je mehr Sie sich auf die verschiedenen Charaktere einlassen, desto direkter werden Sie ans Ziel gelangen.


Schritt 4= Kommunizieren Sie auf Augenhöhe

Auf Augenhöhe mit dem Gegenüber zu kommunizieren, verlangt Empathie und Verständnis. Während Diskussionen geht dieses Verständnis schnell verloren. Es entstehen zwei Parteien, die krampfhaft Ihren Standpunkt vertreten wollen und dabei keine andere Meinung zulassen.

Betrachten Sie Ihr Gegenüber nicht als Streitgegner, sondern als Streitpartner. An einem Partner können Sie wachsen, er arbeitet nämlich nicht gegen Sie.

Beispiel: Nicht jedes Gespräch verläuft gleich und das soll es auch gar nicht. Bei jeder Unterhaltung mit einem anderen Menschen, müssen Sie sich neu orientieren. Wie ist die Stimmung? Welche Wortwahl ist angebracht? Menschen sind keine Maschinen, sondern haben Gefühle und genau aus diesem Grunde funktionieren Sie auch wie Menschen. Holen Sie Ihren Gesprächspartner dort ab, wo er sich emotional gerade befindet. Das bedeutet, den Blick für ausgesendete Signale zu schulen. War Ihr Kunde im Urlaub? Fragen Sie nach, wie er die freie Zeit verbracht hat. Scheint er gut gelaunt? Machen Sie einen Witz, um das Eis zu  brechen und in Erinnerung zu bleiben.

Fazit: Persönliche Beziehungen sind das A und O unserer Gesellschaft. Das gilt fürs Privatleben genauso, wie für die Geschäftswelt. Kommunizieren Sie individuell und auf persönlicher Ebene.


Schritt 5= Kommen Sie auf den Punkt

Beim sogenannten „Elevator-Pitch“ stehen Geschäftsleuten für die Vorstellung einer erfolgreichen Idee oder eines neuen Angebots lediglich 60 Sekunden zur Verfügung. Sie haben also nur eine Minute Zeit, einen potentiellen Kunden für sich zu gewinnen. Ganz schön schnell muss es da gehen, hat man doch so viel zu sagen. In diesem Fall liegt die Kunst in der Prägnanz. Kürze ist mitunter ausschlaggebend, um Ihr Gegenüber zu überzeugen. Lange, ausgeschmückte Erzählungen kommen nur selten gut an.

Beispiel: Gerade im heutigen Business ist Zeit oft Geld. Wer andere durch lange Reden von der Arbeit abhält, wird es sehr schwer haben in der Kommunikation ans Ziel zu gelangen. Ein Sachverhalt lässt sich in der Regel auch mit wenig Worten vollständig beschreiben.

Fazit: Direkt heißt eben auch direkt. Das wiederum schließt Respekt mit ein. Denn, wer das Wesentliche im richtigen Moment auf den Punkt zu bringen vermag, kommuniziert nicht nur direkt, sondern auch mit Respekt gegenüber seinem Gesprächspartner.


Schritt 6= Bleiben Sie bei der Wahrheit

Es ist eine altbekannte Weisheit, dass Lügen immer aufgedeckt werden und nur die Ehrlichkeit am Ende siegt. Lügen gehören zum Alltag, wir alle haben schon einmal gelogen und werden es vermutlich auch wieder tun. Notlügen verhelfen uns aus Zwickmühlen, unangenehme Situationen werden mit kleinen Unwahrheiten und ohne größere Einbußen überstanden. Gelangt eine Lüge jedoch ans Tageslicht, sind Ihre Konsequenzen meist verheerend.

Beispiel: Zerstörtes Vertrauen ist auch in der Geschäftswelt keine gute Basis für langfristige Kundenbeziehungen oder ein gutes Arbeitsklima im Team.

Fazit: Der direkte Weg kann nur mit Ehrlichkeit beschritten werden. Die Wahrheit ist vielleicht nicht immer die elegante Variante der Kommunikation. In jedem Fall aber zeugt sie von Wertschätzung, denn Sie versucht nie das Gegenüber zu täuschen. Sie werden feststellen, dass Ihr Gesprächspartner Ihnen dankbar sein wird für Ihre Ehrlichkeit.


Schritt 7= Nutzen Sie Feedback zur Optimierung

Verbesserung kann nur erzielt werden, indem Verhalten stetig überprüft wird. Dazu wird Rückmeldung benötigt. Diese Rückmeldung kann durch Selbstreflexion erfolgen. Noch bedeutender ist jedoch, die Reaktion, die wir von außen erhalten: das sogenannte Feedback.

Beispiel: Bitten Sie Ihre Umwelt um ehrliches Feedback und Verbesserungsvorschläge. Lassen Sie sich dabei von Kritik nicht verunsichern. Nehmen Sie die Kritik an und bewerten Sie diese neutral.

Fazit: Wenn Sie erkennen, dass Kritik und Feedback für Ihre persönliche Weiterentwicklung unerlässlich sind, werden Sie im selben Zuge feststellen, dass eben diese Gegebenheiten auch für Ihre Mitmenschen gelten. Scheuen Sie sich also nicht, Feedback zu geben. Sie werden Ihren Mitmenschen einen Gefallen tun.


Schritt 8= Setzen Sie Ihre Stimme bewusst ein

In der Kommunikation arbeiten wir viel an unserer Ausdruckweise. Diese verbessern wir stetig durch immer neue Impulse. Doch die Ausdrucksweise umfasst nicht nur die Wortwahl. Bei der Wahrnehmung des Gegenübers spielt die Betonung eine maßgebliche Rolle.

Beispiel: Irrtümer entstehen auch durch die Wahl des falschen Tons. Dieser muss nicht einmal mit Absicht herbeigeführt werden. Unsere aktuelle Stimmlage beeinflusst häufig unbewusst unsere Tonlage. Diese kommt unter Umständen nicht immer gut bei Außenstehenden an. Sie können Worte hart oder herzlich formulieren, schroff oder sanft betonen. Mit der richtigen Stimmlage können Sie es schaffen, Menschen zu motivieren oder zu beruhigen. Sie vermitteln Sicherheit oder Selbstbewusstsein.

Fazit: Machen Sie sich der Wirkung Ihrer Stimme und der Konstellation, in der Sie diese einsetzen, bewusst und nutzen Sie Ihre Stimme als Instrument zur richtigen Kommunikation.


Schritt 9= Machen Sie es interessant

In der Kommunikation gibt es kaum etwas Schlimmeres, als nicht gehört zu werden. Zu oft schreiben wir dafür die Schuld den anderen zu. Dabei kann jeder selbst beschließen, gehört zu werden. Dies wird nämlich maßgeblich durch die ganz persönliche Modalität der Präsentation entschieden. Um das Interesse der Zuhörerschaft nicht zu verlieren, benötigen Sie Raffinesse. Aufmerksamkeit erhalten Sie vor allem dann, wenn Sie etwas interessant gestalten.

Beispiel: Die Aufmerksamkeit der Schüler in der Schule steigt, wenn der Lehrer nicht nur frontalen Unterricht anbietet, sondern Wissen mit didaktischen Tools vermittelt – etwa in Form von Spielen oder Gruppenarbeiten.

Fazit: Wenn Sie Inhalte nicht nur faktisch auflisten, sondern mit Beispielen untermauern, bleibt Ihnen die Aufmerksamkeit Ihres Publikums länger erhalten. Die Chance steigt, nachhaltig verstanden zu werden. Die Konzentration Ihrer Zuhörer können Sie mit bildhaften Darstellungen und persönlichen Erzählungen aufrechterhalten.


Schritt 10= Nutzen Sie die Macht der Sprache

Gewöhnlichkeit langweilt. Dieser Leitsatz steht auch in der Kommunikation an oberster Stelle. Denn auch hier neigt der Mensch gerne zur Routine. Bedienen Sie sich nicht immer der vertrauten Angebote Ihres Wortschatzes. Wagen Sie Neues und machen Sie so Ihre Kommunikation lebendiger.

Beispiel: Eine aktive Wortwahl hat auch einen aktiven Effekt auf die Zuhörer. Motivation steht und fällt mit den beweglichen Worten. Ich-Botschaften erzeugen Verständnis und geben dem Sachverhalt eine persönliche Note.

Fazit: Kommunikation ist machtvoll und eine wortgewandte Formulierung wird für jedes Ohr eine Freude sein. Entdecken Sie die Freude am Kommunizieren. Wer das erkennt kann die Sprache als Instrument wirksam einsetzen.

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